Vom unehrlichen Verwalter und unserem Umgang mit Besitz und Möglichkeiten.
Lk. 16, 1-31; Jes. 56,1-57,21; Eph 4,17-5,14
„Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; nackt kehre ich dahin zurück“ (Hiob 1,21) sagt der gerechte Hiob. Tatsächlich können wir unser Besitz und Reichtum aus dieser Welt nicht mitnehmen. Wir können aber diese verwenden, um Schätze im Himmel zu sammeln, „wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen!“ (Mt 6,20). Dabei sollten wir keine Furcht haben, denn der Herr selbst spricht zu uns und sagt: „Vielmehr sucht sein Reich; dann wird euch das andere dazugegeben. Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.“ (Lk 12, 31-32).
Der vierte Sonntag der Großen Fastenzeit wird Sonntag des Unehrlichen Verwalters genannt. Grund ist die Lesung des Tages vom Lukas 16, 1-31 und das darin enthaltene Gleichnis über den unehrlichen Verwalter (Lk. 16, 1 – 9). Die Lesungen des Tages sind so gewählt, dass die den Gläubigen auf den Umgang mit Besitz und Möglichkeiten aufmerksam machen. Nicht das Reichtum oder die Armut an sich machen aus einem Sünder oder Heiligen, sondern der Umgang mit dem Besitz, welches uns anvertraut ist. Dabei sollten wir uns im Klaren sein, dass unter dem Begriff Besitz nicht nur das finanzielle verstanden werden soll sondern auch die Gaben, die uns der Schöpfer geschenkt hat.
Zwei Fragen stellt sich der Verwalter: was geschieht mit mir, wenn ich so weitermache wie bis jetzt und wie kann ich meine Fehler revidieren oder sogar wiedergutmachen. Und gerade weil er an die Zukunft gedacht hat und seine Handlungen dementsprechend ausgerichtet hat, wird er vom Herrn gelobt. Er wird als „klug“ bezeichnet, denn er hinterfragt sich welche Zukunftsperspektiven seine Handlungen von jetzt und hier haben können. Und gerade das ist es, was der Herr Jesus Christus auch von mir und dir will. Egal was wir tun oder was wir lassen, sollten wir immer das Leben im künftigen Leben vor Augen haben.
Der Verwalter hätte auch anders handeln können. Hätte er nur an die Gegenwart gedacht und seine Ungerechtigkeiten weitergetrieben, würde sein Ende ganz anders aussehen. Der Verwalter begreift aber, dass die Gegenwart gerade an dem Moment verschwindet an dem wir an sie denken. Sie kann also nicht das echte Ziel des Lebens sein, im Gegensatz zu der Zukunft. Und er handelt so, dass seine Werke in der Zukunft Früchte tragen. Das sollten wir von dem ungerechten Verwalter lernen: die Gegenwart nutzen um im Künftigen lebendig zu bleiben, ja sogar das Leben zu genießen.
„Nackt kam ich hervor aus dem Schoß meiner Mutter; nackt kehre ich dahin zurück“ (Hiob 1,21) sagt der gerechte Hiob. Tatsächlich können wir unser Besitz und Reichtum aus dieser Welt nicht mitnehmen. Wir können aber diese verwenden, um Schätze im Himmel zu sammeln, „wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen!“ (Mt 6,20). Dabei sollten wir keine Furcht haben, denn der Herr selbst spricht zu uns und sagt: „Vielmehr sucht sein Reich; dann wird euch das andere dazugegeben. Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.“ (Lk 12, 31-32).
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan